Ars antiqua

Ars antiqua (lateinisch für „alte Kunst“) ist die Bezeichnung für die Musikepoche von 1230 bis 1330, die auf einer zeitgenössischen Bezeichnung des 14. Jahrhunderts[1] basiert.

Als der Begriff Ars nova für die Zeit von 1320 bis etwa 1380 mit Paris als Zentrum aufkam, bezeichnete man in einem abwertenden Sinne mit der Ars antiqua alle bisher komponierte Musik. Insbesondere betraf die abwertende Bezeichnung die Organum- und frühe Motettenkunst des 12. und 13. Jahrhunderts. Diese hatte man seit mindestens zwei Generationen im eigenen, frühmensuralen Sinne interpretiert. Damit wurden die historischen Verhältnisse weitgehend verwischt. Erst von der neueren Forschung wurde der Übergang von der modalen zur frühen mensuralen Rhythmik (Modus) spätestens um die Mitte des 13. Jahrhunderts als wesentlich erkannt.

Heute gliedert man diesen Abschnitt daher in eine Modalzeit oder Notre-Dame-Schule und behält den Begriff Ars antiqua den Generationen nach Pérotin vor, die mit der Entwicklung der Mensuralnotation die Ars Nova vorbereiteten.

  1. Etwa bei Jakobus von Lüttich in dessen Speculum musicae (Band 7, Kapitel XLIII: Vergleich der Ars antiqua musicae mensurabilis mit der der Ars nova).

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